BACK(E) TO THE ROOTS [2/2]: Mein Praktikum als Bäcker in meinem Großelternhaus
Samstag, 21. Mai 2022

Start um 1.05 Uhr. Vor etwa einer Stunde gab es über Endingen ein kurzes Gewitter, das endlich die schwüle Luft ausgeräumt hat. Es weht ein leichter, angenehmer Wind aus dem schönen Norden.

An meinem zweiten Praktikumstag bin ich schon deutlich mehr am praktischen Werken beteiligt. Unser Opa wäre sicher unheimlich stolz auf seine beiden Enkel. Ich lerne bei meinem Cousin Dieter „Weckli“ Griesbaum jede Menge: Teig abstechen und abwiegen und in verarbeitbare Portionen verkneten, Gipfel aufrollen, Weckli (Brötchen, Semmeln, Rundstykker) absetzen und Roggenbrötchen walzen. Ich stemple, Mohn- und Salzweckli und hole das Gebackene aus dem Ofen ab. Mein persönlicher Favorit des Tages: Brätschili (Brezeln) schlingen. Außerdem lerne ich wieder viel über Mehltypen, Mischverhältnisse, Teigausbeute und Brühstücke. Zuhause werde ich mich gleich mal an Dinkelseelen wagen. Vetter Dieter macht davon die besten Exemplare des Universums. Mal sehen, ob ich es mit meinem neu gewonnenen Wissen und mit meinen Bäckergenen in eine ähnliche Liga schaffe.

Ich überlege mir zwischendurch, ob ich in Konkurrenz zur „Sendung mit der Maus“ eine „Sendung mit dem Frosch“ erschaffen sollte?

Gegen 6 Uhr gehen unsere gebackenen Werke nach und nach an die Abteilung Vertrieb und Service, will heißen an Angelika und Claudia. Um 6.30 Uhr wird das Geschäft geöffnet. Immer wieder klingelt die Ladentür, man hört fröhliche Guten-Morgen-Stimmen und unsere Backwaren gehen über die Theke. Ein schönes Gefühl. Es scheint mir irgendwie verwandt zu sein mit dem Applaus nach Baker Street.

Ein tolles Erlebnis war das bei Griesbaums. Dankscheen Weckli, Angelika und Claudia. Fortsetzung folgt?!